2012 | RESTKUNST

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Das Projekt bezieht sich in seinem Titel auf die legendäre Ausstellung Westkunst aus dem Jahre 1981, als Köln noch eine Metropole der Kunst war. In einer von Kölner Künstlern organisierten Ausstellungshalle wird eine öffentliche Situation geschaffen, in der überschüssige Restkunst abgegeben, getauscht, weiter bearbeitet oder aufgelöst werden kann. Beteiligt haben sich mit ihren Beiträgen insgesamt etwa 50 Künstler, die in Teilnahmeformularen das weitere Verfahren mit ihrer Restkunst konzipierten.
Das Programm aus Vorträgen, Filmpräsentationen (RESTKINO),
Stadtbegehungen, Workshops und Tauschterminen thematisierte und hinterfragte die im Kunstbetrieb üblichen Wertesysteme und erforschte auf praktisch experimentelle Weise Transformationsprozesse und Vorstellungen der Auflösung und Weitergabe von Kunst und ihrer Wirkung in der Gesellschaft.
Eine Website www.restkunst.net begleitet das Projekt und ruft weiter langfristig dazu auf, Werte im Kunstdikurs kritisch zu relativieren und durch die Weitergabe von Kunst und Ideen an Formen der Wirkungsausweitung zu arbeiten, die sich nicht an materiellem Gewinn orientieren und ästhetische Erscheinungsformen nicht überbewerten.  Download PDF

 

The title of the project “Restkunst” (“left over art”) is based on
the legendary 1981 exhibition “Westkunst”, when Cologne was
still an art metropolis. Organised by Cologne artists, a public situation is created in an exhibition hall in which people can hand
in, exchange, edit or dissolve their excess, “rest”, artworks. All in
all, about 50 artists participate with their artworks. They filled a
form to determine the further practise with their “rest-art”.
The programme consisted of lectures, film presentations (called
RESTKINO), city walks, workshops and swap dates. These events
picked up and questioned the art world‘s value system as a central
theme. Moreover, the process of transforming or dissolving
art as well as the transduction of art and its effect on society was
explored in an experimental way.
The website www.restkunst.net accompanies the project. It calls for the critical relativisation of values in art discourse, furthermore
it proposes to develop forms of spheres of influence, which are
not geared to material profit and do not overestimate aesthetic
manifestations. Download PDF english version

 

 

 

 

2013 | VON HAUS ZU HAUS 1

 

VON HAUS ZU HAUS  01

 
Vor dem Hintergrund einer global weitgehend urbanisierten Bevölkerung (Deutschland Über 85%, China über 50%) mit steigender Tendenz und der Akkumulation von Kapital und Kultur in den Städten bestand die Ausgangsfrage des Projektes darin, über welche wirtschaftlichen und kulturellen Ressourcen das Dorf – Tosterglope ca. 650 Einwohner – verfügt. In Zusammenarbeit mit dem KUNSTRAUM TOSTERGLOPE und mit Unterstützung des niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur und des Gemeinderates Tosterglope haben sich R&ST von März bis Oktober 2013 gemeinsam mit den Bürgern aller vier Gemeindeteile mit der Frage beschäftigt: wie wollen wir leben. Am Anfang standen Rundgänge im Dorf – von Haus zu Haus. Mit den Bürgern wurden Gespräche darüber geführt, wie sich ihr gegenwärtiges Leben im Dorf gestaltet, welche Vor- oder Nachteile es mit sich bringt. Wünsche, Ideen und Bedürfnisse wurden geäussert, die in den folgenden Treffen mit allen Bürgern der Gemeinde diskutiert wurden. Daraus bildeten sich Interessengruppen, die selbstständig eigene Themenfelder weiter verfolgten. In den Sommerwerkstätten wanderte ein PopUp Stand durch alle Gemeindeteile, der den Bürgern als Bühne für unterschiedlichste Aktionen diente. Es konnten konkret Wünsche, Ideen und Bedürfnisse erprobt und weitergereicht werden. Beim abschliessenden Dorffest wurden die Ergebnisse der Werkstätten in der Dorfscheune präsentiert. Ideen-Möbel konnten benutzt werden, in einem Auto lief eine Dia-Show, die Dorfband improvisierte, das Volkskino zeigte dokumentarische Filmsequenzen. Es gab Kaffee und Kuchen, Lene und Trine haben in ihrer Comedy wie jedes Jahr alle ‚durch den Kakao gezogen‘, die Feuerwehr servierte Bier und Würstchen, die ganze Nacht spielte ein DJ.
Die Website www.von-haus-zu-haus.net dokumentiert das Projekt in vielen Einzelheiten und berichtet aktuell was sich aus den einzelnen Ideengruppen entwickelt und wie das Projekt weitergeht. Download PDF

Against the background of the upward trend of worldwide urbanisation (in Germany, more than 85% of the population live in cities, in China more than 50%) and the accumulation of capital and culture in cities, the initial question of this project was, which economic and cultural resources the village – Tosterglope has 650 inhabitants – has. In cooperation with KUNSTRAUM TOSTERGLOPE and with the support of the Ministery of Science and Culture Lower Saxony as well as the local council Tosterglope, R&ST worked from March to October 2013 together with the citizens of all four parts of the village on the question how we want to live. In the beginning there were tours through the village – from door to door. In personal conversations citizens were asked about their present life in the village, which advantages and disadvantages the living in a village has over living in a city. In these talks wishes, ideas and needs were expressed, which were discussed further in the following meetings with all citizens of the community. In the further course, interest groups were formed, who developed and pursued independently their own topics. During summer workshops, a pop-up booth, which served the inhabitants as a stage for various actions, travelled through all parts of the community. Here, concrete wishes, ideas and needs could be put to a test and passed on. At a concluding village festival, findings from these workshops were presented in a barn. Ideafurniture could be used, a slide show was shown in a car, the village band played and jammed together, the village cinema showed documentary film sequences. There was coffee and cake, Lene and Trine made fun of everyone in their comedy (just like every year), the fire brigade served beer and sausages, a dj played his records all night long.
The website www.von-haus-zu-haus.net  documents the project in numerous details and reports on the current developments of each interest group and the project in general.      Download PDF english Version

2014 | HUND HOLZ HÜTTE

 

HUND HOLZ HÜTTE – 犬木方 – DOG WOOD HUT

 

Eine Holzhütte aus dem Baumarkt wurde im Übergangsbereich von Stadt und Wald aufgestellt. Das Element Holz kehrt so in industrieller Form zurück an seinen Ursprung. Die Wörter Hund Holz Hütte sind in den Sprachen der Besucher und Teilnehmer des Projektes auf die Außenflächen gemalt. Hier begegnen sich Spaziergänger, Läufer, Radfahrer, Hundebesitzer und ihre vierbeinigen Begleiter. Wie verhalten sich Bürger einer Stadt im Wald? Kehrt der Mensch mit seinem Hund
zeitweilig auf eine frühe Zivilisationsstufe zurück? Zu den Aspekten Hund und Holz aus der 5-Elemente-Lehre entwickeln sich Gespräche, die Menschen als Jäger und Sammler interpretieren und sein Verhältnis zu Stadt und Wald als Lebensraum erkunden. Gehstöcke und Hundestöckchen, Wurfhölzer, Waffen und Werkzeuge, Beuteobjekte und Fundstücke aus dem Wald werden in der Hütte als Hinweise dazu aufgenommen. Sie werden manchmal ausgeliehen oder getauscht, weitergegeben oder verschenkt.
Dabei wird der spielerisch forschende Ansatz gleichberechtigt zum wissenschaftlichen angewendet, um gegenwärtige Lebens- und Verhaltensweisen zu hinterfragen und neue zu erproben. Interaktionen und Kommunikation mit Mensch und Tier wurden filmisch
dokumentiert und zeigen Alternativen zur derzeitigen Gesellschaft auf, die ihren Bedarf industriell produziert und konsumiert. Wie kann das Bedürfnis des Menschen nach unmittelbaren Handlungsweisen und selbständigem Verhalten in Zukunft befriedigt werden?
Fußnote: die Erweiterung des Zeichens 特, mit der der Sozialismus chinesischer Prägung benannt wird, führt zu der fiktiven Zeichenfolge aus der R&ST einzelne Stufen der Zivilisation ableiten.

A wood hut from a do-it-yourself store was placed in the transient area between the city and the forest. The element wood in its industrial form had returned back to its origin. The words ‘dog wood hut’ in the languages of the visitors and participants of the project are painted on the
surface of the hut. Here is where strollers, runners, bikers, dog-owners and their four-legged companions meet. How do citizens behave in the forest? Do men temporarily revert to an early stage of civilization? Some talks from the Wuxing aspects of dog and wood render the relation
of human beings as hunters and gatherers to the habitats of the city and the forest. Walking sticks, dog sticks, throw sticks, weapons and tools, findings and pickings from the forest are put into the hut and serve as evidence. Sometimes they are lent, exchanged, passed on or given away.
Modern life-style and behavior is scrutinized by playful exploration equally to academic research in order to put oneself to the test. Interaction and communication between man and animal is documented as film and illustrates alternatives to a contemporary society that supplies
its demands industrially. How can human needs of direct action and independent
life in the future be satisfied?
Footnote: the interpolation (with aspects of Wuxing) of the word 特 that describes socialism with Chinese characteristics leads to a series of five fictive characters which R&ST extrapolate as single stages of civilization.

 

7. Internationaler Waldkunstpfad – Kunst Biotope    2014.waldkunst.com

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